Weihnachten 2024
25. Dezember, ev., kath. | 6./7. Jänner, orth.
„Stille Nacht, Heilige Nacht - Silent Night, Holy Night - Sessiz Gece, Kutsal Gece - Douce nuit, sainte nuit …“ So wird alljährlich in über 300 Sprachen die Botschaft des christlichen Weihnachtsfestes verkündet: Ein Kind – Gottes Sohn – welches den Frieden auf Erden allen Menschen bringt.
„In jenen Tagen erließ Kaiser Augustus den Befehl, alle Bewohner des Reiches in Steuerlisten einzutragen. (…) So zog auch Josef von der Stadt Nazareth in Galiläa hinauf nach Judäa in die Stadt Davids, die Betlehem heißt; denn er war aus dem Haus und Geschlecht Davids. Er wollte sich eintragen lassen mit Maria, seiner Verlobten, die ein Kind erwartete. Als sie dort waren, kam für Maria die Zeit ihrer Niederkunft, und sie gebar ihren Sohn, den Erstgeborenen. Sie wickelte ihn in Windeln und legte ihn in eine Krippe, weil in der Herberge kein Platz für sie war. In jener Gegend lagerten Hirten (…) Da trat der Engel des Herrn zu ihnen (…). Sie fürchteten sich sehr, der Engel aber sagte zu ihnen: Fürchtet euch nicht, denn ich verkünde euch eine große Freude, die dem ganzen Volk zuteil werden soll: Heute ist euch in der Stadt Davids der Retter geboren; er ist der Messias, der Herr. (…) Und plötzlich war bei dem Engel ein großes himmlisches Heer, das Gott lobte und sprach: Verherrlicht ist Gott in der Höhe und auf Erden ist Friede bei den Menschen seiner Gnade. (…)“
Diese Erzählung aus der Bibel ist kein historischer Bericht im modernen Sinn. Kernbotschaft von Weihnachten ist, dass Gott Mensch geworden ist in seinem Sohn Jesus Christus. So sollen die Menschen erleben und erkennen, wie er ist: Ein liebender und barmherziger Gott, der den Menschen Friede und Freude im Herzen schenken möchte.
Weihnachten beginnt mit dem Vorabend (Heiligabend – 24. Dezember) und wird am 25. Dezember gefeiert. Das Fest wird auch „Christtag“ oder „Hochfest der Geburt des Herrn“ genannt. Der Name Weihnachten kommt aus dem Mittelhochdeutschen und bedeutet „zu den geweihten, heiligen Nächten“. In der Nacht von Heiligabend auf Weihnachten trifft man sich zu einem Gottesdienst, der Christmette.
Als kirchlicher Feiertag ist es seit dem 4. Jahrhundert belegt und steht terminlich in Zusammenhang mit dem antiken römischen Festtag für den Sol Invictus (den unbesiegbaren Sonnengott), welcher in der Antike zur Wintersonnenwende gefeiert wurde. Jesus Christus wird auch als das "wahre Licht der Welt" oder die "wahre Sonne" bezeichnet. Wie das Tageslicht wieder zunimmt, so wird durch die Geburt Jesu das Leben der Menschen heller.
Allgemein bekannt sind in Österreich zu diesem Fest die Bräuche des hell erleuchteten Christbaums, Weihnachtsbäckerei und der Aufstellung einer „Krippe“ – d.h. einer figürlichen Darstellung der Geburtsszene Jesu.
Im Laufe der Zeit ist das Fest zu einem Familienfest geworden, zu dem die Tradition des sich gegenseitig Beschenkens gehört. Dies hat vielfach zu einer Überlagerung des christlichen Kerns des Weihnachtsfestes geführt. Heute ist es ebenso ein weltliches Fest.
Das Weihnachtsfest geht über in die „weihnachtliche Festzeit“, welche je nach christlicher Konfession unterschiedlich lange dauert.
In der orthodoxen Kirche gibt es vor dem Weihnachtsfest eine sogenannte 40-tägige “vorweihnachtliche-Fastenzeit”, als Vorbereitung auf die Geburt des Herrn. Da Weihnachten zu den unbeweglichen Festen zählt, ist das Datum des Weihnachtsfestes stets das Gleiche (24./25. Dezember). Doch da man sich in manchen orthodoxen Kirchen liturgisch, was die unbeweglichen Feste angeht, noch am julianischen Kalender orientiert, fällt das Weihnachtsfest in den einzelnen Kirchen dementsprechend nach Berechnung des gregorianischen Kalenders auf den 6./7. Jänner. Aufgrund dieser 13-tägigen Abweichung zwischen den beiden Kalendern ist zu diesem Datum im julianischen Kalender der 24./25. Dezember anzutreffen.
Interreligiöser Fact: Auch im Islam wird an das Geburtsfest des Propheten Jesus, des Sohnes von Maria, erinnert. Das Fest Chanukka im Judentum hat zwar inhaltlich nichts mit dem christlichen Weihnachtsfest zu tun, aber auch dieses Fest hat als zentrale Symbolik das Licht und ist ein Familienfest, an welchem Geschenke verteilt werden.
Bibelstellen: Lukas 2,1-20
KJÖ, BH / OJÖ, ND / EJÖ, PG